Frau und Herr Haberer nehmen Glückwünsche zum 20-jährigen Jubiläum entgegen
28. Juni 2024

20 Jahre “Hoch die Kaffeetassen”

Am 8. März 2004 wurde das Schülercafé im Sportgymnasium eröffnet. Schülercafé heißt nicht, dass es von Schülern, sondern für Schüler betrieben wird. Und zwar von Frau und Herrn Haberer, die zuvor in der Mittagsversorgung in der alten Mensa unserer Schule tätig waren. Bevor eröffnet werden konnte, mussten viele Dinge geklärt werden. Haberers liefen dem damaligen Schulleiter, Herrn Tischendorf, im Supermarkt über den Weg. Belange der Schule waren ihm jederzeit ein Anliegen, also ergriff er die Gelegenheit zu fragen, ob sie nicht jemanden wüssten, der das neue Schülercafé betreiben würde. Frau Haberer überlegte, meinte, man müsste ja davon leben können und Herr Tischendorf lud sie ein, sich die Räumlichkeiten anzusehen. Dann gab es eine Ausschreibung, in der ca. 6 Bewerber ein Konzept vorlegten. Die Zusage vom ZGM, dem das Schülercafé unterstellt ist, setzte neben einer Gewerbegenehmigung auch ein Gesundheitszeugnis, ein Geschäftskonto und diverse Versicherungen voraus. Dann konnte es losgehen.

Einige Ideen seitens Frau Haberer setzten sich nicht durch. Die Deko auf den Tischen wurde sofort auseinandergenommen, gesundes Essen (z.B. Salatteller) nicht nachgefragt und Kartenspiele, die man sich ausleihen konnte (den Schülerbereich gab es in seiner heutigen Form noch nicht), wurden zerrissen und hinter die Heizung gesteckt. Schade eigentlich! In der jüngeren Vergangenheit meinten Schüler, darauf bestehen zu können, ihre gesamten Pfandflaschen im Schülercafé abgeben zu können. Dem ist aber nicht so. Glücklicherweise ist Frau Haberer da gut informiert. Das alles klingt sehr negativ? Ja, der Eindruck drängt sich auf. Aber – und wer Haberers kennt, wird sich darüber nicht wundern – sie ziehen eine absolut positive Bilanz. Und das nicht nur, weil seit Corona nicht mehr so viel Müll auf dem Boden anstatt in einem der vielen Mülleimer landet. Am meisten schätzen sie den Kontakt zu den Schülern. Wenn es zwischenzeitlich leer ist im Schülercafé, vertrauen diese ihnen auch schon mal ihre Sorgen an und bekommen dann aufmunternde Worte und gute Ratschläge. Die meisten Schüler sind sehr höflich. Sollte mal etwas nicht so laufen, spricht Frau Haberer das Problem sofort an und es wird geklärt.

Nicht nur Lehrer verfügen über einen unerschöpflichen Vorrat an Geschichten aus der Schule. Haberers erinnern sich an zahlreiche Begebenheiten aus den letzten 20 Jahren. Sie kennen sehr viele ehemalige Schüler mit Namen, werden privat oft angesprochen oder in der Schule besucht. Alle erinnern sich gern ans Schülercafé. So geht das „Frühstück spezial“ auf Franz Geithner zurück, der gern Schnitzel, Spiegelei und Salat aß. Außerdem liebte er Milch mit zwei Kinderriegeln in der Mikrowelle erwärmt! Ganz klar perfekte Sportlernahrung. Ein anderer Schüler, nennen wir ihn R.T., meinte, Grenzen austesten zu müssen. Er änderte 5, 6-mal seine Meinung, wenn er etwas kaufen wollte. „Ich nehme einen Muffin, ach nee, einen Mars, ach nee…“ Frau Haberer empfahl ihm daraufhin, zu Rewe zu gehen und sie nicht zu veralbern. Es ging eine Weile gut, dann fing das Spiel wieder an. Frau Haberer wusste sich Rat und sprach die Trainer an, die regelmäßig das Schülercafé aufsuchten. R.T. durfte dann 10 km laufen. Danach tauchte er im Schülercafé auf und bestellte Frau Haberer von seiner Mutter: „Sie sind ne Petze!“ Daraufhin erwiderte sie nur: „Sag deiner Mutter, wenn sie es nicht schafft, dich zu erziehen, mach ich das eben.“ Wann immer der Schüler danach versuchte, aus der Reihe zu tanzen, brauchte Frau Haberer nur die 10 km erwähnen und fragen, ob er wieder Lust auf’s Laufen habe…“Nein, nein.“ Haberers erinnern sich gern an R.T., der natürlich im Grunde ein netter Junge war und am Ende die Konsequenz sehr zu schätzen wusste.  

Das Schülercafé ist natürlich nicht nur bei Schülern beliebt. Es gibt einen Stammtisch, an dem sich Herr Zbik, Herr Schiemann, Herr Kammin, Herr Wagner und Herr Quaisser regelmäßig treffen, um sich über alles Mögliche auszutauschen.  Herr Volk, der sich gern dazu gesellt, bestellt dann ein 420er. Nein, das hat nichts mit Segeln zu tun. Ein 420er besteht aus zwei Spiegeleiern, zwei halben belegten Brötchen und einem Kaffee und kostet – klar, 4,20€. Unser Hausmeister Herr Schiffel verbringt seine Frühstückspause oft bei einem Pläuschchen im Schülercafé.

Haberers haben immer eine Zeitung da, die man lesen kann und wenn man etwas braucht (Messer, Lappen etc. für den Kuchenbasar vergessen) – sie helfen aus. Sie unterstützten die Faschingspartys im Atrium mit Getränke- und Snackverkauf, ebenso wie die ersten Oberstufenbälle. Wie wichtig sie für die Schule sind, merkt man ebenfalls daran, dass jeder sie kennt, auch wenn man sie sehr selten außerhalb des Kellers sieht.

Deshalb sagen wir an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Familie Haberer. Danke für leckeres Essen, Nervennahrung, offene Ohren und eine außerordentliche Hilfsbereitschaft.

Bis August 2027 werden sie das Schülercafé als Ort zum Genießen, Chillen und Quatschen weiter betreiben.

Ines Krakow

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