Tiefgründige Einblicke eines „voluminösen Ex-Nazis“
„Voluminöser Ex-Nazi“, so nennt sich Manuel Bauer selber. Geboren ist er im sächsischen Torgau. Er verbrachte bis zu seinem elften Lebensjahr, mit Anbeginn der Wende, eine schöne Kindheit in einem geordneten Elternhaus. Nach dem Zusammenschluss der BRD und DDR rutschte er ins rechte Spektrum ab.
Von der Schlägerei an der Bushaltestelle, über zahlreiche schwere Körperverletzungen gegenüber „nicht-deutsch Aussehenden“, bis hin zu schwerer Brandstiftung an einem Flüchtlingsheim war vieles dabei. Vieles, auf das man nicht stolz sein kann, er nennt es „krank“. „Krank“ beschreibt für ihn die Ideologie und die damit einhergehende Idiotie und Dummheit der Menschen, die diesen Lebensweg verfolgen.
Sehr informativ und teilweise auch beängstigend waren seine Schilderungen einzelner Taten, woraus er eine große Lehre zieht: Man muss alles hinterfragen und gegen alles antreten, was gegen die Menschenwürde ist. Alles, was Menschen schädigt, ist grundsätzlich falsch!
Dem Projekt, welches federführend von Herrn Dresow und dem Vorstand des Schülerrates organisiert wurde, konnten 64 Schüler der zehnten Klassen sowie der Schulleiter Torsten Westphal beiwohnen.
Solche Projekte unter dem Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, sollte es in Zukunft gerne öfter geben, betont Schulleiter Westphal, vor allem mit Hinblick auf die geplanten Projekttage am Ende dieses Schuljahres.
Ein besonderer Dank gilt „EXIT Deutschland“ (ZDK Gesellschaft Demokratische Kultur gGmbH) sowie der AWO Soziale Dienste gGmbH Westmecklenburg für die Förderung des Projektes.
Luis Schünemann (12S)