Schüler diskutierten mit US-Diplomaten
Bereits zum zweiten Mal besuchte uns am Montag der US-Generalkonsul Richard Yoneoka, dieses Mal mit Verstärkung durch seine Stellvertreterin Konsulin Laura Hammond, um das Gespräch mit unseren Sportschülern zu suchen. Im Rahmen seiner Teilnahme an einer rund 1000 km langen Radtour des Opferhilfevereins Weißer Ring legte er einen Zwischenstopp in Schwerin an unserer Schule ein.
Gefragt nach seiner Motivation für die Teilnahme an dieser Radtour, betonte er seine Hochachtung vor ehrenamtlichem Engagement. Besonderen Respekt zollte er den im Weißen Ring organisierten Polizeibeamten, die die insgesamt von Hamburg bis Dresden führende Tour in ihrem Urlaub durchführen, um ein Zeichen gegen Gewalt zu setzen. Den Unterschied im ehrenamtlichen Engagement zwischen Deutschland und den USA – in den USA seien weit mehr Menschen freiwillig engagiert als hierzulande – erklärte Konsulin Hammond im weiteren Gespräch damit, dass in den USA mehr soziale Organisationen Aufgaben wahrnehmen, welche hier durch den Staat erfüllt werden.
Großes Interesse zeigten die Schüler außerdem am Privatleben des Konsuls sowie an seiner Beziehung zu Deutschland. So fanden Sie beispielsweise heraus, dass er bei Sportveranstaltungen der Einzige in seiner Familie ist, der den amerikanischen Sportlern zujubelt, seine deutsche Frau und 3 Kinder hingegen den deutschen.
Nachdem sich Herr Yoneoka wieder auf sein Fahrrad verabschiedet hatte, wurde es politisch. Die für Politik und Wirtschaft zuständige Konsulin Hammond stellte sich den Fragen der Schüler. Selbstverständlich brannte es ihnen auf den Nägeln, etwas über die persönliche Meinung der Konsulin über Präsident Trump zu erfahren. Doch auch Immigration, ein drohender Handelskrieg sowie Vorurteile auf beiden Seiten des Atlantiks waren Themen des Gesprächs. Berufsbedingt diplomatisch betonte Konsulin Hammond immer wieder die Gemeinsamkeiten beider Länder sowie die Möglichkeiten, miteinander und voneinander zu lernen, wenn man im Gespräch bleibe.
Beim Thema Waffengesetze wurde es dann persönlich. Charlotte aus der 11. Klasse berichtete von ihren Erfahrungen während ihres Austauschjahres in Florida. Ganz in ihrer Nähe ereignete sich die Schießerei in einer High School in Parkland, bei der 17 Menschen ums Leben kamen. Sie zumindest konnte nicht verstehen, warum dennoch so viele Amerikaner an ihrer Waffe festhalten. Auch Konsulin Hammond zeigte sich bewegt, erklärte jedoch, dass die amerikanischen Waffengesetze eng mit der Verfassung verknüpft seien und daher nur mit sehr großen Mehrheiten geändert werden können.
Zu guter Letzt lud sie alle Schüler dazu ein, ihr Wissen über die USA zu erweitern, in Kontakt zu bleiben und das Land zum Beispiel im Rahmen eines Austauschjahres zu besuchen.
Erik Fiedler und Sina Hase